top of page

Der
DramatikerGeorg Kaiser

Friedrich Carl Georg Kaiser (* 25. November 1878 in Magdeburg; † 4. Juni 1945 in Ascona) war ein deutscher Schriftsteller. Georg Kaiser war der erfolgreichste Dramatiker der expressionistischen Generation. Als Autor schuf er insgesamt 70 Dramen,

Zwei Krawatten

Hier eine Auswahl der Stücke in chronologischer Reihenfolge:

 

 

  • Schellenkönig (1895/96;1902/03)

  • Von morgens bis mitternachts (1912)

  • Die Bürger von Calais (1912/13; 1923)

  • König Hahnrei (1913)

  • Der Fall des Schülers Vehgesack (1914).

  • Rektor Kleist (1914).

  • Die Koralle (1917).

  • Gas (1918).

  • Die Dornfelds.

  • Der Protagonist. Ein Theaterstück (1920). Derselbe Text wurde als Libretto in der gleichnamigen Oper Der Protagonist von Kurt Weill verwendet (UA 1926)

  • Gas II. 1920. Die Koralle, Gas I und Gas II bilden eine Trilogie.

  • Die jüdische Witwe (1920).

  • David und Goliath (c.1920, G. Kiepenheuer Verlag); Komödie in drei Akten.

  • Kanzlist Krehler, Tragikomödie in drei Akten, veröffentlicht 1922, G. Kiepenheuer Verlag (Potsdam).

  • Kolportage (1924, Verlag Die Schmiede).

  • Der Zar lässt sich photographieren (1927). Opera buffa. Musik (1927/28): Kurt Weill. UA 1928

  • Der Silbersee (1933). Stück mit Musik (Musical). Musik (1932/33): Kurt Weill. UA 1933.

  • Rosamunde Floris (1936/37). Opernfassung von Gerhart von Westerman mit Musik von Boris Blacher 1960.

  • Alain und Elise (1937/38).

  • Der Gärtner von Toulouse (1938). Querido Verlag, Amsterdam.

  • Der Soldat Tanaka (1940), Theaterstück, Zürich, New York, Oprecht Verlag.

  • Die Spieldose, 1942.

  • Das Floß der Medusa (1940–1943). EA 1945.

 

Georg_Kaiser.jpg

Als Jean, ein tüchtiger Kellner eines vornehmen Balls, von einem sichtlich nervösen Gast plötzlich dessen Krawatte angeboten bekommt, hat er keine Ahnung, wie sich dadurch sein Leben verändern wird. Jean lässt sich auf den Handel ein und erhält im Tausch gegen seine schwarze Kellnerkrawatte nicht nur die elegante weiße Krawatte des Gentlemans sondern zusätzlich noch dessen Eintrittskarte und 1000 Mark in bar.

Gerade als Jean beginnt, sich über diese Begegnung zu freuen, wird er von Mabel, einer reichen Gesellschafterin aus Amerika, auf seine Eintrittskarte angesprochen. Diese ist nämlich gleichzeitig ein Tombola-Los und der Gewinner des Hauptpreises wurde noch nicht gefunden. Verlegen holt Jean sein Los mit der Nummer 333 aus der Tasche und bezeugt damit, dass er der Glückliche ist, der eine Reise nach Amerika auf einem Luxusdampfer gewonnen hat.

Mabel ist ganz angetan von dem bescheidenen Verhalten Jeans und nimmt ihn kurzerhand unter ihre Fittiche. Dummerweise ist Jean bereits mit der armen Trude liiert. Die ist gar nicht begeistert, als sie von seinem großen Gewinn und seinen neuen Freunden erfährt. Um sein Gewissen zu erleichtern, schenkt Jean Trude zum Abschied die 1000 Mark und begibt sich anschließend mit Mabel auf eine ungewisse Fahrt nach Amerika. Was Jean nicht weiß: Trude folgt ihm aufs Schiff mit der Absicht, ihn zurück zu erobern.

An Bord muss Trude allerdings feststellen, dass Jean von Mabels Auftreten und ihrem vielen Geld vollkommen geblendet ist. Unter Tränen macht Trude die Bekanntschaft eines Anwalts, der auf der Suche nach einer verschollenen Millionenerbin ist. Er nimmt sich ihrer an und macht Trude zu seiner persönlichen Aktenträgerin. In Amerika angekommen, stellt sich heraus, dass Trude die gesuchte Erbin der 40 Millionen ist; doch Trude ist auf einmal wie vom Erdboden verschluckt...

Dieses sprachlich zeittypische Revuestück von Georg Kaiser mit Musik von Mischa Spoliansky erlebte am 5. September 1929 im Berliner Theater seine Uraufführung. Damals spielten Hans Albers die Rolle des Kellners Jean und Marlene Dietrich die Mabel. Hier wurde sie von Josef von Sternberg für dessen Film "Der blaue Engel" entdeckt und erlangte Weltruhm. Die Idee zu dem Stück lieferte Kaiser das "tägliche Leben", eine Zeitungsmeldung und ein Berliner Krawattenverkäufer auf der Straße. Die melodiös-einprägsamen Lieder Spolianskys charakterisieren durch ihre typische Mischung aus kesser Schnoddrigkeit und lasziver Eleganz auch heute noch die Metropole Berlin in den Zwanzigern.

​

Stückrechte und Text der Inhaltsangabe Felix Bloch Erben

bottom of page