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Der
Dramatiker
Sharr White

PICTURES FROM HOME

Ein Bild des Vaters, auf seinem Bett sitzend, gab dem Autor den Anlass zum Schreiben dieses Stücks, könnte man denken. Aber ist das wirklich der Vater des Autors? 

 

Etwas traurig sitzt er da, während ihm die Kamera zu nahe auf den Leib rückt. Es wäre wohl die Gelegenheit für alle die Fragen, wenn man die Antworten noch hören könnte, die so gar nicht zu den eigenen Fragen zu passen scheinen.

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Nein, es ist nicht der Vater des Autors. Das Bild entstammt den Fotoerinnerungen von Larry Sultan - so heißt es zumindest im Untertitel. Und "Pictures from home" sagt ja wohl auch alles über die Entfernung zu diesem Zuhause aus, der wohl beträchtlich, fast unüberwindlich sein muss.

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PICTURES FROM HOME
ist ein abendfüllendes Theaterstück für zwei Männer und eine Frau.

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Das war geschehen: 1981 machte sich der Fotograf Larry Sultan daran, ein Porträt seiner Eltern Jean und Irv zu erstellen und die Reise seiner Familie vom Nachkriegs-Brooklyn ins kalifornische San Fernando Valley nachzuzeichnen. Ein Jahrzehnt später war das Ergebnis da:

 

Seine Zusammenstellung "Pictures From Home" war eine Kombination aus Filmaufnahmen, Interviews und Sultans eigenen Fotografien - sowohl offen als auch inszeniert - von seinen oft gekränkten, aber immer komplizenhaft blickenden Eltern, zu einer epischen Erkundung des amerikanischen Optimismus des 20.  Jahrhunderts.

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In der späteren Bearbeitung von Sharr White fügt das Stück nun Sultans Erkundung eine weitere Ebene hinzu: die einer unbeständigen und liebevollen Beziehung zwischen Eltern und Sohn, die das Bild als Stellvertreter für einen ödipalen Kampf um die Vorherrschaft nutzen. 

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(Die Uraufführung erfolgte beim Alley Theatre's Alley All New Festival 2020)

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